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Erläuterung Samadhi

Heute schreibe ich über jenen sagenumwobenen Zustand, der im Yoga Samadhi oder „der Höchste“ genannt wird - je nach Tradition werden auch andere Begriffe verwendet wie Nirvana, im Christentum sprechen wir von der „Vereinigung mit Gott im Himmel“, im Buddhismus von der Erleuchtung.

Aber was passiert während diesem Prozess, und warum ist er so erstrebenswert?



Wir gehen davon aus, dass der Mensch in seinem Bewusstsein als erstes aus dem Instinkt handelt - ein Kind macht anfangs in erster Linie das was es selbst will, um glücklich zu sein. Erst wenn sich das Bewusstsein entwickelt, denkt das Kind darüber nach und überlegt, welche möglichen Auswirkung sein Handeln auf seine Umwelt hat. Der Intellekt ist erwacht.


Daraus geht im nächsten Schritt das Ego hervor, das „Ich“-Bewusstsein, das ein nicht existierendes Ich (Illusion, Maya) erschafft.

Im Instinkt ist das Kind frei, es läuft durch die Gegend, erfreut sich am Leben und tanzt durch den Regen. Ist erst einmal die Illusion erschaffen, wird das Kind langsam von Ängsten an die Zukunft geplagt. Zunehmend sieht es eine Welt und einen dunklen Ort, doch der Ort hat sich nicht verändert -

Das Ego sagt zum Beispiel: „Tu es für dich! Lass es dir gut gehen, hör nicht auf das, was andere sagen,“ usw. Hier beginnt es in unserem Inneren laut zu werden. Wir müssen ständig aufpassen, überlegen und abwiegen, auf welche Stimme wir in unserem Inneren hören - was ist richtig, was ist falsch? Werden wir vom Ego getäuscht , oder können wir dem Gesagten vertrauen? Wer will uns etwas Böses?


Wie fühlst du dich im Ego Bewusstsein?

  • getrennt von allen Anderen

  • Nervös, freudlos, lustlos

  • Du musst ständig kämpfen

  • Alles ist anstrengend, sinnlos, du bist ständig erschöpft und müde


Dein Inneres besteht zu diesem Zeitpunkt nicht nur aus einem „ich“, sondern auch aus einem „du“.

Das Ego hat eine Dualität erschaffen, die den spirituellen Prozess in Gang bringt. Die Entfremdung und die Entstehung der Emotionen führt zum Leidensdruck aus dem sich der Suchende befreien will. Dabei kann er starken Belastungsproben ausgeliefert sein.


Aber was bedeutet das in einfachen Worten?

Erinnern wir uns an einen berühmten Satz von Jesus Christus. Er sagte: werdet wieder zu Kindern. Was kann er damit gemeint haben? Dass wir spielen und Spaß haben sollen? Nein, nicht unbedingt, gerade die Unterhaltung ist etwas, das den spirituellen Sucher vom wahren Weg abbringen kann - im  Gegenteil braucht es enorme Disziplin und Kontrolle über den Geist.

Das worauf Jesus anspielt, ist der Zustand des Bewusstseins - wir sollen von der Dualität zurück in die Einheit finden, wir sollen das Ego auflösen und hinter die Illusion blicken, die uns die Sicht auf die wahre Wirklichkeit verwehrt. Um es in der christlichen Sprache zu halten: den Weg vom körperlichen Leib zum göttlichen Vater finden.


Was ist die Symbolik hinter dieser Idee?

Die Symbolik hinter der Auferstehung ist die Entwicklung des Bewusstseins. Jesus wurde im Körper geboren (Instinkt), dann erfüllte ihn der Heilige Geist (Ende des Egos) und er kehrte heim zum Vater, zu Gott (Einheit). Doch diese Reise geschieht nicht nach dem Tod, sondern hier auf Erden. Es verdeutlicht den Entwicklungsprozess den das Bewusstsein durchläuft vom Leib (Instinkt) zum Göttlichen (Einheit).


Auch wenn sich die Worte unterscheiden, die Symbolik ist bei vielen Religionen ähnlich: es findet eine Entwicklung hin zu Gott, zum Selbst, zu Brahman statt. Dieser Prozess wird durch spirituelles Wachstum sowie durch Sadhana (die Praxis des Yoga) beschleunigt.





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